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Die Standard-Spiralharmonika

Standard-Spiralharmonikas von Seydel und Hohner

Spiralharmonika Harmonisch Moll

Spiralharmonika Dorisch

Die Standard-Spiralharmonika → ↑
Da Improvisationen in Blues, Rock und Pop überwiegend von der mollpentatonischen Skala ausgehen, ordne ich die "Tonleiterspirale" auf meinen Harmonikas standardmäßig so an, dass der Grundton der Molltonleiter auf Kanal 1 ziehen liegt.

Kanal 12345 678910
Blastöne kl.SeptimeSekundeQuartekl.SexteGrundton kl.TerzQuintekl.SeptimeSekundeQuarte
Ziehtöne Grundtonkl.TerzQuintekl.SeptimeSekunde Quartekl.SexteGrundtonkl.TerzQuinte
Auch die Benennung der Spiralhamonika beruht deshalb

1. auf diesem Grundton in Kanal 1 ziehen und

2. der darauf aufgebauten Skala (standardmäßig: Natürlich Moll).

Im Beispiel:
Spiralharmonika A Natürlich Moll
Kanal 12345 678910
Blastöne ghdfaceghd
Ziehtöne aceghdface

In direkter Nachbarschaft zum namensgebenden Moll-Grundton findet sich im Kanal 2 ziehen der Grundton der parallelen Dur-Tonleiter.

Musikbeispiele für die Spiral Standard finden Sie hier.
Standard-Spiralharmonikas von Seydel und Hohner → Seitenanfang
Sowohl die → Hohner Spiralhamonikas als auch die Modelle von → C. A. Seydel Söhne folgen mir in diesem Standard-Aufbau.

Seydel hat sich jedoch für eine andere Benennung entschieden - Achtung: bei Seydel heißen die Spiralharmonikas nach dem Ton, der auf Kanal 1 blasen liegt! Nach Seydel wird die hier abgebildete Standard-Tonanordnung als Zirkularstimmung G oder Melody King G bezeichnet.

Damit folgt Seydel der gebräuchlichen Benennung, wie sie auch bei den Richter-Harmonikas üblich ist - allerdings sagt die Bezeichnung des Tones auf Kanal 1 blasen noch nichts über die darauf aufgebaute Skala aus. Im abgebildeten Standard-Aufbau handelt es sich zwangsläufig um eine Paralleltonart von A-Moll und C-Dur, nämlich G Mixolydisch.

Man kann sich also merken:
Die Standard-Zirkularstimmung von Seydel heißt nach dem Ton auf Kanal 1 blasen, während sich die (parallele) Moll-Tonart auf Kanal 1 ziehen aufbaut.

Die Hohner Spiral dagegen orientiert sich in der Benennung am harmonischen Kontext und ist wie der Basisakkord benannt, den der Spieler auch als Grundakkord erwartet, im Beispiel also A.
Spiralharmonika Harmonisch Moll → Seitenanfang
Mit diesem Layout ist der Zigeunernwalzer (Gypsy Waltz) gespielt. Abweichend von der Harmonisch Moll-Skala habe ich hier den Kanal 1 blasen auf die kleine Septime gestimmt, um den G-Dur-Akkord spielen zu können, der in der typischen Akkordfolge wichtig ist (Am G F E). In den beiden oberen Oktaven bleibt es bei der Septime des Harmonisch Moll (4 ziehen, 8 blasen), wodurch einerseits in den Melodie-Linien der beiden oberen Oktaven die typische Zigeuner-Tonalität entsteht, während andererseits der Dominant-Akkord E-Dur spielbar wird.

Spiralharmonika A Harmonisch Moll
Kanal 12345 678910
Blastöne ghdfacegishd
Ziehtöne acegishdface
Spiralharmonika Dorisch → Seitenanfang
Da man in Rock und Pop vielmehr die Sexte als die b6 hört, ist auch diese Stimmung vielseitig verwendbar. Durch die Tonerhöhung wird bei den spielbaren Akkorden der Dreiklang auf 3+4+5 blasen zu einem Dur-Akkord und der auf 4+5+6 blasen zu einem diminished-Akkord usf.

Spiralharmonika A Dorisch
Kanal 12345 678910
Blastöne ghdf#aceghd
Ziehtöne aceghdf#ace